Abgesehen von für Viele extremen menschlichen Belastungen bescheren uns die angeordneten, globalen Einschränkungen eine Vollbremsung der Wirtschaftstätigkeit und ein brutales Abreißen der weltweiten Produktionsketten. Wie passen Börsenkurse und drohende Wirtschaftsdepression zusammen?
Globale Verschuldung und Arbeitslosenzahlen
Auf die weitreichenden wirtschaftlichen Folgen reagierten Politik und Notenbanken erfreulicherweise sehr schnell und umfangreich. Eine globale Rezession (zwei aufeinander folgende Quartale mit rückläufigem Wachstum) wird dennoch nicht zu verhindern sein. Die Produktionsausfälle allein in Europa werden hunderte Milliarden Euro verschlingen.
Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit steigen bereits an, und die Wirtschaftsentwicklung wird einen massiven Einbruch erleiden. Große Aktiengesellschaften haben in der Krise aber Vorteile gegenüber kleinen Firmen und Mittelständlern.
In Folge der geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen wird die Staatsverschuldung weltweit neue Rekordwerte erreichen. Durch ebenfalls einbrechende Konsumausgaben wird eine Erholung langsamer erfolgen als der Einbruch.
Liegt an der Börse das Schlimmste hinter uns?
Schnell stand die Börse unter Verkaufsdruck und es folgte ein konsequenter, harter Abverkauf der Großanleger, deren Risikobudgets dem Liquiditätsdruck nicht standhalten und einfach verkaufen müssen.
Von den Tiefstständen im März haben sich die Finanzmärkte bereits deutlich erholt. Ob es das allerdings schon war oder ob noch einmal ein Rutsch nach unten folgt, ist nicht absehbar. Kurzfristig ist und war die Börse immer unkalkulierbar!
Inzwischen versuchen Börsen- als auch Wirtschaftsteilnehmer „wirtschaftliche Fakten“ zu erkennen. Wie sich die zukünftigen Gewinne der Unternehmen entwickeln werden, lässt sich jedoch nicht vorhersehen. Für das heutige Szenario kann die Vergangenheit keine nützlichen Hinweise liefern. Gut möglich, dass wir die Bodenbildung bereits hinter uns haben. Sollten die Gewinne aber noch stärker als erwartet wegbrechen, ist auch ein erneuter Kursrutsch nicht auszuschließen.
Absturz und Erholung liegen meist dicht beieinander
Die bisherigen Entwicklungen in Asien und in Europa zeigen, dass die Pandemie mit geeigneten Maßnahmen in den Griff zu bekommen ist. Die Zeit spielt gegen das Corona-Virus, weil weltweit intensiv geforscht wird und dadurch die Verfügbarkeit hilfreicher Medikamente oder gar eines Impfstoffs näher rückt.
Grundsätzlich ist auch die Erholung der Märkte in den letzten Wochen ein gutes Zeichen. Verschiedene Indikatoren sprechen dafür, dass diese Erholung auf einem (noch) soliden Fundament basiert. So haben beispielsweise Insiderkäufe (Aktienkäufe führender Mitarbeiter oder der Unternehmensgründer selbst) deutlich zugenommen. Die vorangegangene Panik zeigt deutlich, dass „ängstliche“ Anleger den Markt bereits früh verlassen haben. Dies zur schlechtesten Zeit – ein Spiel, dass sich in allen Krisen wiederholt.
Die im Deutschen Aktienindex DAX gelisteten Unternehmen, wurden zeitweise gerade noch zum Buchwert an der Börse gehandelt. Ein so niedriges Kursniveau wird nur sehr selten erreicht. In der Vergangenheit läutete das recht zuverlässig eine Trendwende ein.
Anders als bei vorangegangenen Finanzmarktkrisen sind die Auslöser dieses Mal weder ein überhitzter Finanzmarkt noch die Wirtschaft oder Banken, sondern ein externer Faktor. Die Realwirtschaft hat keine „Erblasten“ einer überhitzten Wirtschaft zu beseitigen, sie leidet vielmehr unter einer durch das Corona-Virus „verordneten“ Rezession. Doch wie alle anderen, wird auch diese Krise vorübergehen, die Kursschwankungen werden langsam nachlassen. Mangels vernünftiger Alternativen fließt das Kapital wieder zurück in den Aktienmarkt und sorgt damit für steigende Kurse.
Aufgrund der durch Hilfsprogramme nochmals höheren Verschuldung der Staaten rücken normale, zumindest aktive Zinssätze auf Jahre weiter in die Ferne. Das spricht mehr als zuvor für Investitionen in produzierende Sachwerte wie Aktienfonds.
Fazit:
Die Wirtschaft steht vor enormen Herausforderungen. Es gibt keinen Präzedenzfall, um zu quantifizieren, wann der Markt sein Tief erreichen wird. Fakt ist, dass wir alle die Rechnung werden bezahlen müssen. Doch daneben besteht durchaus Anlass, die aktuell historisch günstigen Kurse zu nutzen, um Vermögen in Aktien langfristig aufzubauen. Wer aktuell investiert, hat wieder deutlich bessere Chancen auf überdurchschnittliche Ergebnisse.
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Copyright/Quelle/Zuerst erschienen bei: Finanzplanung Ahlers
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