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März 2020

Starke Kurseinbrüche an den Aktienmärkten. Es wird eine Zeit nach Corona geben!

Im Januar schienen sich die Kapitalmärkte nur wenig um den Ausbruch des Corona-Virus zu scheren. Eine kurze und leichte Reaktion der Kurse, dann konzentrierte man sich wieder auf die sich verbessernden Konjunktursignale. Inzwischen wissen wir, dass Investoren die Auswirkungen auf die Wirtschaft zunächst massiv unterschätzten.

China steht heute für knapp 20% der Weltwirtschaftsleistung, der Anteil am Welthandel liegt bei 13%. Steht hier eine wichtige Teilregion wie die Provinz Hubei mit der Hauptstadt Wuhan nahezu still, führt das bei der vernetzten globalen Wirtschaft zu deutlichen Bremsspuren. Dazu kommt, dass das jetzt als Sars-CoV-2 bezeichnete Virus sich nun auch seinen Weg in andere Kontinente gebahnt hat. Eine seriöse Prognose, wie sich das Virus weiter ausbreiten und wie stark die Wirtschaft leiden wird, ist derzeit nicht möglich. Und gerade diese Unkalkulierbarkeit ist es, die die Börse verunsichert.

 

Es wird eine Zeit nach Corona geben!

So tragisch der Ausbruch dieser Krankheit für die Menschen ist, wirtschaftlich ergeben sich durch die Preisrückgänge auch Chancen für langfristig orientierte Anleger. Das Wachstum im ersten Halbjahr wird deutlich zurückgehen, auch eine kurze Rezession ist nicht ausgeschlossen. In der folgenden Erholung dürfte es in vielen Bereichen aber auch Nachholeffekte geben.

Klar ist, dass die Ausbreitung des Virus noch eine Weile anhalten wird und die negativen Schlagzeilen in den Medien dominieren werden. Klar ist auch, dass verunsicherte Endverbraucher, die am liebsten zu Hause bleiben, und Unternehmen, die teilweise ihre Produktion unterbrechen müssen, schlecht für die Wirtschaft und Börse sind.

Aber sind gute Unternehmen Ende Februar 2020 nun 15% (um diesen Wert sind die Aktienindizes weltweit im Durchschnitt gefallen) weniger wert als im Januar? Die kurzfristigen Gewinne in den ersten zwei bis drei Quartalen werden in vielen Bereichen stark sinken, in einzelnen Branchen wird es Verluste geben. Aber gute Qualitätsunternehmen werden diese Krise meistern und wieder auf den Gewinnpfad zurückkehren. Entscheidend für die Bewertungen der Unternehmen sind nicht die Ergebnisse eines Halbjahres mit extremen Sondereinflüssen, sondern die langfristigen Gewinnentwicklungen. Die Gewinnerwartungen werden in der Börsenbewertung diskontiert, zusätzlich fließt der Substanzwert (Immobilienvermögen, Maschinen, Patente, Markenwerte u.a.) in die Gesamtbewertung ein. Wir sind nicht der Ansicht, dass gute Unternehmen 15% weniger wert sind als vor ein paar Wochen.

Für viele Anleger wäre es sicher besser, die Unternehmen würden nicht täglich bepreist; manches Fehlverhalten wäre gebremst. Emotionale Faktoren wie Angst und Gier würden eine geringere Rolle spielen. Für antizyklisch agierende Investoren bringt die tägliche Handelbarkeit demgegenüber sogar mehr Chancen.

Megatrends
Die Megatrends sind im aktuellen Medienumfeld vergessen, aber sie sind nicht weg. Von diesen Trends profitieren innovative, klug geführte Unternehmen. Diese Themen werden in der Zeit nach Corona wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen: Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Robotik und Automatisierung, Mobilität, Klimawandel, Demografie, Ernährung der Zukunft. Nicht alle diese Trends sind nur positiv - viele haben disruptiven Charakter - dennoch sind sie nicht aufzuhalten.

Aktienmärkte sind günstiger bewertet als Anleihemärkte
Allein die Dividendenrenditen liegen z.B. bei europäischen Unternehmen aktuell im Durchschnitt wieder über 3%. Da wird es bei einzelnen Gesellschaften 2020 Kürzungen geben, aber die Dividenden werden mit Blick auf die nächsten Jahre hoch bleiben, insbesondere im Vergleich zum Zinsmarkt. Durch die Entwicklungen im Februar sind die Zinsen von Staatsanleihen weiter gesunken, so dass mittlerweile selbst 30-jährige deutsche Staatsanleihen negativ rentieren. Bei den Anleihen haben wir extreme Bewertungen, die ökonomisch keinen Sinn machen - nicht an den Aktienmärkten (s.u. Artikel "Nullzins-Virus").

Preisrückgänge bringen Kaufgelegenheiten
Wir schlagen vor, wie bei allen Korrekturen die niedrigeren Kurse zu nutzen, den Anteil der offensiven Mischfonds und Aktienfonds schrittweise zu erhöhen. Die antizyklische Vorgehensweise hat sich in allen Krisen bewährt und das “Rebalancing-Modell“ sorgt für langfristig gute Anlageergebnisse.

 

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Copyright/Quelle/Zuerst erschienen bei: Finanzplanung Ahlers


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